maxon Story
Roboter für die Rohrinspektion


Stellen Sie sich vor, Ihr Abfluss ist verstopft und nicht ein einziger Tropfen will mehr abfliessen. Ein alltägliches Problem – die Ursache dafür kann im entlegensten Winkel des Abwassersystems verborgen sein. Hier kommen Inspektionsroboter ins Spiel, um der Ursache auf den Grund zu gehen. Motoren von maxon sorgen dabei unter anderem für den präzisen Antrieb der Roboterfahrzeuge.
Inspektionsroboter kombinieren Ausfallsicherheit mit Flexibilität
Roboter übernehmen immer häufiger vollautomatische Arbeiten, die für den Menschen zu gefährlich, monoton oder schlicht unzumutbar sind. Innovative Systeme, wie Inspektionsroboter für Abwasserkanäle, werden heute weltweit beispielsweise für die hochpräzise Schadenserkennung eingesetzt. Manche Inspektionsroboter klettern sogar 90 Meter auf ein Windrad hoch, um die Rotorblätter von Windkraftanlagen zu überprüfen. Auch unterirdisch verlegte, kilometerlange Rohrsysteme sind hochkomplex. Dennoch müssen diese Kanalsysteme stets äusserst zuverlässig funktionieren. Regelmässige Inspektionen zur Vermeidung von Schäden durch Korrosion, Risse und mechanische Abnützung sind daher unumgänglich. Doch die enge, verwinkelte Kanalisation ist für den Mensch oft nicht zugänglich. Hier hilft nur die richtige technische Ausrüstung weiter. Ob für Inspektionszwecke oder zur Behebung von Fehlern und Ausfällen, die Geräte dafür gibt es mittlerweile in unterschiedlichen Ausführungen. Je nach Einsatzart unterscheiden sich Kanalisationsroboter in der Baugrösse, Werkzeugbestückung und weiteren spezifischen Funktionen.
Vom einfachen Inspektionssystem bis zur Komplettanlage bietet das in Sulzberg, Deutschland, und Hirschegg, Österreich, ansässige Unternehmen iPEK International GmbH ein breites Spektrum an Robotern für Rohr- und Kanalisationsinspektionen. Das 1988 gegründete Unternehmen entwickelt Kamerasysteme und Fahrwagen für Kanalinspektionen, wie z. B. das modulare ROVION® Inspektionssystem.
Die Fahrwagen zeichnen sich durch ihre einfache Lenkbarkeit aus und der kurze Radstand ermöglicht die problemlose Fahrt über Hindernisse und Stufen. Zwei unterschiedliche Fahrwagengrössen und eine zusätzlich erhältliche Lafette ermöglichen die Inspektion von Rohrsystemen von 100 mm bis 1000 mm Innendurchmesser. Der ferngesteuerte ROVION verfügt über eine Farbkamera mit Shutter-Funktion, die zum Schutz des Objektivs nötig ist. Ausserdem helfen die hellen LEDs, auch den letzten Winkel auszuleuchten. Daneben gibt es auch Produkte, wie das SUPERVISION®- und das ROVVER®-System, welche ebenfalls ab einem Rohrdurchmesser von bereits 100 mm einsatzbereit sind. Das SUPERVISION®-System ist vor allem für die Inspektion von tiefen Brunnen, Schächten und Bohrlöchern ausgelegt.
maxon Antriebe für extreme Anforderungen
Die Antriebe für diese Kanalroboter müssen den Anforderungen entsprechend hohe Belastungen aushalten. Zu den Voraussetzungen zählt deshalb eine besonders hohe Leistungsdichte, damit Bauraum gespart werden kann. Das ist vor allem bei beengten Verhältnissen ein wichtiges Kriterium. Zudem müssen die Motoren gleichmässige Leistungskurven aufweisen, damit sie präzise geregelt werden können. Bei Planetengetrieben ist ein hoher Wirkungsgrad eine zwingende Bedingung. Ausserdem müssen die verwendeten Motor-Getriebe-Einheiten qualitativ hochwertig verarbeitet sein, da sie hohen Belastungen ausgesetzt sind. Motoren aus dem Hause maxon entsprechen all diesen Voraussetzungen. Die maxon Motoren kommen hauptsächlich in den Fahrwagen der Inspektionssysteme ROVION®, SUPERVISION® und ROVVER® als Antriebsmotoren zum Einsatz. Alle verwendeten Motoren sind mit einem passenden Getriebe gekoppelt.
Der grösste maxon Motor, der in den iPEK-Produkten Anwendung findet, ist der bürstenlose EC-max 30 mit einer Leistung von 60 Watt. In den ROVION®-Fahrwagen wird jeweils ein EC-max mit einem Durchmesser von 22 mm verwendet. Dieser Antrieb ist gleichzeitig der kleinste, im Fahrwagenbereich verwendete Motor. Je Fahrwagen sind zwei Antriebe (links und rechts) verbaut, damit die Fahrzeuge lenkbar sind. In den verschiedenen Kameraköpfen für die Kanalroboter werden vereinzelt Motoren in mittleren Baugrössen für Schwenk- und Rotationsbewegungen sowie zum Fokussieren eingesetzt. Die kleinste verwendete Kombination besteht aus einem maxon DC-Motor RE 6 – einem energieeffizienten Gleichstrommotor mit nur 6 Millimeter Durchmesser. Dieser Antrieb kommt in einem hochflexiblen Kamerakopf in Kombination mit einem Planetengetriebe zum Einsatz. Die Kameraköpfe mit LED-Beleuchtung ermöglichen es, jeden Winkel eines Rohrleitungssystems zu inspizieren, da sie über einen Schwenkbereich von ±135 Grad verfügen und unbegrenzt um die eigene Achse rotieren können. Weitere Motoren werden für den Hubantrieb des Kamerahebers verwendet.