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Optimieren Sie Ihre Spezifikationen für Mechatronikprojekte
Als grundlegende Voraussetzung für einen reibungslosen Ablauf definieren Projektspezifikationen die Bedürfnisse und Erwartungen der Kunden. Sie beschreiben die Funktionen und geben an, welche technischen Anforderungen und Aufgaben das Produkt erfüllen muss. Dabei gibt es zwei verschiedene Arten von Spezifikationen. Die technischen Spezifikationen beinhalten die Anforderungen und Einschränkungen, wohingegen die funktionalen Spezifikationen beschreiben, wie das Produkt ein Problem löst. Mechatronikprojekte bilden hier keine Ausnahme. Nachfolgend erhalten Sie drei wichtige Tipps für die Optimierung Ihrer Spezifikationen, die über die in solchen Fällen übermittelten Standardinformationen hinausgehen.
1. Lassen Sie sich von Expert:innen beraten, um bisher nicht festgelegte, aber indirekt in den Spezifikationen enthaltene Anforderungen aufzudecken.
Anstatt nur den Rat von Expert:innen einzuholen, ist es besser, gleich ein multidisziplinäres Projektteam zu bilden, das mit bewährten Methoden die tatsächlichen Anforderungen des Kunden aufdeckt und dann klar formuliert.
«Genauer gesagt, setzen wir Elemente der «externen Funktionsanalyse» ein, was bedeutet, dass wir das Produkt ins Zentrum der Untersuchung stellen und die reale Umgebung, in der das System betrieben wird, bis ins kleinste Detail beleuchten. Dazu zählen sowohl die Einschränkungen (Betrieb, raue Umgebung, Instandhaltung) als auch der gesamte Lebenszyklus vom Design und der Fertigung bis hin zur Ausserbetriebnahme», erklärt Florent Prothon, Leiter der Mechatronik-Designabteilung bei maxon France. «Erst die gründliche Kenntnis aller erforderlichen Funktionen ermöglicht es dem Team, eine hinsichtlich der Qualität, Kosten und technischen Aspekte optimierte Lösung bereitzustellen.»
Der externen Funktionsanalyse folgt eine interne Funktionsanalyse, die dann in Gestaltungsvorgaben für die Mechatronikmodule, ihre Schnittstellen und unterschiedlichen Fähigkeiten resultiert.
Der Prozess wird in der Regel um eine vorläufige Risikoanalyse ergänzt, die Innovationselemente, neue und ungeprüfte Funktionen und empfindliche Schnittstellenpunkte genau definiert (für die funktionsbezogene Audits oder Zuverlässigkeitsprüfungen erforderlich sind, deren Ergebnisse sich wiederum auf die technische und wirtschaftliche Konzeption der gesamten Mechatroniklösung auswirken können).
In dieser Phase werden die Spezifikationen entwickelt und mit dem Kunden ausgearbeitet. Dabei wird jede Funktion in Bezug auf Leistung, Toleranzen und Flexibilität klar und detailliert beschrieben. Zudem wird festgehalten, wie sie während des Projektverlaufs geprüft werden kann.
Die kompetenten Projektleiter:innen bei maxon France widmen sich aufmerksam den Anliegen der Kunden über das gesamte Projekt hinweg. Dadurch können sie Anforderungen erkennen, die nicht sofort ersichtlich sind, aber mitunter den Schlüssel zum Erfolg eines Projekts darstellen. Aufmerksamkeit und analytische Kompetenzen sind unser Mehrwert.
2. Geben Sie die Zielkosten am Anfang eines Mechatronikprojekts vor.
Spezifikationen werden häufig nur unter dem technischen Gesichtspunkt erstellt.
Die Vorgabe von Zielkosten ist jedoch ebenso entscheidend für den Erfolg eines Mechatronikprojekts und wird oft übersehen. Werden die Kosten nicht oder nur unzureichend festgelegt, wirkt sich dies auf die geplanten technischen Optionen aus.
Beispielsweise ist es unrealistisch, die teuersten und hochwertigsten Mechatronikbauteile zu verwenden, wenn das Produkt zu einem Einstiegspreis verkauft werden soll.
Die Integration der Zielkosten von Anfang an ist daher eine Thematik, mit der sich die Ingenieur:innen bei maxon France tagtäglich auseinandersetzen, da die Kundenspezifikationen diese Information in den wenigsten Fällen enthalten.
Zudem sind diese Kostenüberlegungen häufig mit den Qualitätsanforderungen verbunden, die einen weiteren, wichtigen Aspekt darstellen.
3. Nehmen Sie Qualitätsstandards und -vorschriften in die Mechatronikspezifikationen auf.
Die Qualitätsanforderungen sowie alle, das Projekt betreffenden regulatorischen Aspekte müssen bereits im Voraus ermittelt werden. Sie müssen von Projektbeginn an die Vorschriften und Standards der Anwendungsbranche des zu entwickelnden, mechatronischen Systems kennen (Medizintechnik, Transport, Luft- und Raumfahrt, Industrie etc.), da sie ein entscheidendes Element der zu berücksichtigenden Einschränkungen sind. Diese Elemente werden mit den Kunden besprochen, wenn uns diese ihre Anforderungen mitteilen, und werden auch während der ersten technisch-wirtschaftlichen Analyse diskutiert.
Diese Phase beginnt mit einer modellbasierten Analyse. Bei Bedarf folgt ein Angebot für ein Dauererprobungsprogramm, das mit Blick auf die Probenentnahme und Prüfzeit sorgfältig geplant wurde und unter Umständen durch die Straffung bestimmter Parameter noch strikter gestaltet werden kann.
Selbstverständlich ist der letztgenannte Punkt bezüglich der Qualitätsstandards und -vorschriften, die die Kundenanwendung massgeblich bestimmen, äusserst wichtig für das Design, die Entwicklung und die Serienfertigung der mechatronischen Anwendung. Dieser Punkt ist derart bedeutend, dass er letztendlich die Markteinführung des Produkts gefährden könnte, wenn er nicht richtig definiert wurde.
Fazit:
Den tatsächlichen Bedürfnissen des Kunden zuhören, eine Obergrenze für die Kosten setzen und den Rahmen für Vorschriften und Standards festlegen. Das ist eine hervorragende Methode, um effektive Mechatronikspezifikationen für ein erfolgreiches und reibungslos ablaufendes Projekt zu erhalten.
Diese drei Prinzipien sind für uns bei maxon France unverzichtbar. Zudem sind wir der Überzeugung, dass eine umfassende Projektprüfung unsere Rückmeldung optimiert und den Gesamterfolg des Projekts sicherstellt, was in den anfänglichen Spezifikationen meist aus Zeitmangel ausser Acht gelassen wird.
Wir sehen es auch als unsere Aufgabe an, Ihnen bei der Erstellung der Spezifikationen engagiert zur Seite zu stehen und Sie bei der Erstellung Ihres Projekts so viel wie möglich zu unterstützen. Kontaktieren Sie die Expert:innen in unserer Designabteilung.