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Besser Campen mit dem Mover

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Unterwegs mit dem Wohnwagen – für viele der Traum vom Reisen schlechthin, wäre da nicht das Einparken! Mit den Rangiersystemen von Truma klappt das bequem per Fernbedienung. Damit die Rangierhilfen die enorme Belastung meistern, hat Truma elektrische Antriebssysteme von Parvalux verbaut.

Stellen Sie es sich vor: Ein Urlaub in der Natur, im eigenen Bett, alle Annehmlichkeiten direkt zur Hand, und vor allem das Gefühl der Freiheit! Wer schon einmal mit dem Wohnwagen unterwegs war, will dieses Gefühl nicht mehr missen. Die in Frankfurt ansässige Caravanning Industry Association (CIVD) verzeichnete 2021 allein in Europa rund 78000 Neuanmeldungen für Wohnanhänger (Wohnmobile ausgenommen) und weltweit bis zu 670 000 – das ist ein Anstieg von 34.6 Prozent. Das Reisen mit Wohnwagen liegt gross im Trend.

«Mit dem Mover werden Wohnwageneigentümer unabhängig. Genau deshalb ist es ein so tolles Produkt.»

Der Mover lässt unabhängiges Camperleben zur Realität werden.


Kein Wunder also, dass Rangiersysteme, die bei Truma «Mover» heissen, mit zum beliebtesten Nachrüstzubehör bei Caravans zählen. Mover sind batteriebetriebene Rangierhilfen, mit denen sich auch schwere Wohnwagen ohne Kraftaufwand selbst in engste Lücken und auf den Millimeter genau manövrieren lassen. Am Chassis befestigte Antriebseinheiten mit speziell entwickelten Antriebsrollen sorgen für die präzises Manövrieren. Das Drehmoment wird übertragen, indem die Antriebsrollen gegen die Reifen des Wohnwagens gepresst werden. Per Fernbedienung lässt sich die Rangierhilfe so unabhängig vom Zugfahrzeug gezielt steuern.

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Truma hat die intuitive Fernsteuerung mit viel Aufwand entwickelt. So wird das Steuern des Movers zum Kinderspiel, (c) Truma

Truma Gerätetechnik GmbH & Co. KG ist klarer Marktführer unter den elektrischen Rangiersystemen in Mitteleuropa und, mit dem britischen Schwesterunternehmen Powrtouch, auch in England. Die Markteinführung des Movers vor rund 22 Jahren war sogar so erfolgreich, dass der Name inzwischen zum Gattungsbegriff für elektrische Rangiersysteme geworden ist, wie «Tempo-Taschentuch» oder «Tesafilm». Ähnlich wie «googeln» wird in deutschsprachigen Campingforen nun häufig vom «Movern» gesprochen, wobei besonders oft über das Parken «ohne» diskutiert wird, da dies auch zu Hause zum Problem werden kann.


Im umfangreichen Mover-Portfolio von Truma stecken nicht nur eine Unmenge an Entwicklungsaufwand und Erfahrung, sondern auch leistungsstarke und robuste Bauteile. Hier verlässt sich Truma bei seinen Modellen Mover smart A und Mover smart M auf die Antriebssysteme und -rollen von Parvalux Electric Motors Ltd. mit Sitz in Bournemouth, UK. Parvalux ist auf hochzuverlässige kleine Motoren und Winkelgetriebe spezialisiert und entwickelt und fertigt schon seit über 75 Jahren bürstenbehaftete DC-Motoren, AC-Motoren und Getriebe für Industrieautomationssysteme. Das Unternehmen ist seit 2018 Teil der maxon Group und bringt dort seine Expertise für kleinere, präzisere Geräte mit ein. Truma und Parvalux arbeiten bereits seit über 20 Jahren zusammen. «Einmal pro Woche tauschen unsere Teams Informationen, Ansichten, Erfahrungen und Ideen zu verschiedenen Themen und Projekten aus», erklärt Andreas Schmoll, Produktmanager für den Caravan Mover bei Truma. «Das trägt auch wesentlich zur Zuverlässigkeit unserer Geräte bei.»

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DC-Motoren sorgen für gleichmässige Kraftentfaltung


Parvalux hat die Motor-Getriebe-Einheit sowie die Antriebsrollen für den Truma Mover smart A und Mover smart M für extreme Belastungen ausgelegt. Zum Paket gehören der bürstenbehaftete Motor PM 63 sowie ein Permanentmagnet-DC-Motor (PMDC), den Parvalux für die Anwendung angepasst und mit einem Entstörer versehen hat. Der Vorteil von PMDC-Motoren ist nicht nur ihr flexibles Design, sie sorgen auch für eine gleichmässige Kraftentfaltung, was etwa in Kurven und an Steigungen wichtig ist. Ein weiterer Vorteil: Wie die meisten Lasten, die von der Bordbatterie des Caravans gespeist werden, läuft der Motor des Mover mit 12 V Gleichstrom.


Das in den Movern verbaute Getriebe von Parvalux ist ein Winkelgetriebe vom Typ M10SX mit Selbsthemmung. Das Getriebe überträgt die Kraft nur in eine Richtung, denn im Falle eines Spannungsabfalls muss verhindert werden, dass «der Wohnanhänger sich von alleine weiterbewegt.» Die Antriebsrollen aus Aluminium mit Wellenprofil und die aufgerauten Spezialoberflächen sind Sonderanfertigungen. Die Stahlkonstruktion, die Verkleidung, das Steuergerät, die Fernbedienung und die Software stammen von Truma.


Generell unterscheiden sich elektrische Rangierhilfen in der Anschwenkmechanik. Bei halbautomatischen Systemen werden die Motor-Getriebe-Einheiten mit Rollen manuell mit einem Hebel an die Reifen gepresst, während vollautomatische Systeme diese Aufgabe ganz einfach per Knopfdruck über einen separaten Anschwenkmotor erledigen.

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Die robusten Antriebssysteme von Parvalux werden direkt neben den Rädern montiert. Sie beherrschen auch einseitige Belastungen, (c) Truma


 

Ansonsten ist das Gerätekonzept beider Modelle im Wesentlichen gleich: Neben den beiden Rädern des Anhängers wird jeweils ein Antriebssystem mit integrierter Antriebsrolle über das von Truma patentierte Schnellbefestigungssystem an das Chassis geklemmt. Der Mover smart M umfasst ausserdem einen Hebel, mit dem die Rollen gegen die Reifen gepresst werden. Beim Mover smart A ist hierfür ein zusätzlicher Parvalux-Motor auf jeder Seite zuständig. Ein mehrteiliges Stahlrohr verbindet die linke und rechte Seite mechanisch miteinander. Die Motoren sind über Kabelbäume, die für hohe Ströme ausgelegt sind, mit der Steuerung im Inneren des Wohnwagens verbunden. Diese ist wiederum an die Bordbatterie angeschlossen. Wird der Wohnwagen an einer steilen Steigung manövriert, können bis zu 120 A Strom fliessen.

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Alles fest im Griff


Die Herausforderungen für die Mover sind besonders das feste Anpressen der Rollen an den Reifen und das Rangieren. «Das Andrücken der Rolle erfolgt bei beiden Varianten mit unglaublich hoher Kraft, damit viel Grip entsteht. Da wirken circa 4500 N auf den Reifen, bzw. es wird eine 450 kg schwere Last gegen die Reifen gepresst», erläutert Dr. Andreas Schmoll die Konstruktionsanforderungen.


Da das Antriebsdrehmoment über die Rollen übertragen wird, müssen diese besonders sicher greifen. Ausserdem haben die Rollen von Parvalux eine besonders raue Oberflächenstruktur. «Das sorgt zusätzlich für eine verbesserte Kraftübertragung auf die Reifen.» Diese Geräte basieren au einer Unmenge an Know-how und Entwicklungsarbeit. Rollen zu konstruieren, die die Reifen unter keinen Umständen beschädigen, war eine technische Meisterleistung.


Auch unebener Untergrund und Hindernisse stellen hohe Anforderungen an den Mover. «Wenn etwa die rechte Seite über eine Bordsteinkante fährt und durch die einseitig höhere Belastung hier langsamer wird, darf der Mover nicht zu stark in der Leistung einbrechen», erklärt Dr. Schmoll. Das gesamte System muss also auch asymmetrische Belastungen aushalten können, weshalb Truma die Geräte mit Reserve konstruiert hat.


Wichtig ist auch die Selbsthemmung des Getriebes M10SX von Parvalux. Das Spindelgetriebe überträgt die Kraft nur in eine Richtung. «Das ist eine enorm wichtige Sicherheitsanforderung – wenn aus irgendeinem Grund die Spannung abfällt, zum Beispiel weil die Fernbedienung herunterfällt, muss das Getriebe hemmen», erklärt Dr. Scholl. «Das heisst ganz praktisch: Das Getriebe muss auch an einem Hang die zwei Tonnen problemlos abbremsen.»


Beim Rangieren mit dem Mover ist Geschwindigkeit ohnehin kontraproduktiv. Beim Ausrichten eines Wohnanhängers geht es um Präzision. Der Truma Mover kann vorwärts und rückwärts, geradeaus und um Kurven fahren und sich auch auf der Stelle drehen. So können Sie Ihren Wohnwagen millimetergenau bei zehn Meter pro Sekunde auf jeden Stellplatz manövrieren. Und all das komplett mühelos per Fernbedienung – sogar vom Campingstuhl aus.

Autor/in: maxon HQ

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