Schneller Wechsel in den Krisenmodus

Mit Ausbruch der Corona-Pandemie waren viele Labore 2020 gezwungen, ihre Testkapazitäten rapide auszubauen und zusätzliche Geräte für das Liquid-Handling anzuschaffen. Für maxon bedeutete dies Expressbestellungen. Diese wurden mit viel harter Arbeit und enger Kooperation bewältigt.

INTEGRA Biosciences entwickelt und fertigt elektronische Pipetten und Pipettierroboter, die in einer Vielzahl von Laborprozessen im Zusammenhang mit COVID-19 eingesetzt werden. Während der Pandemie stiessen die Testkapazitäten der Laboratorien an ihre Grenzen – und INTEGRA musste schnell handeln, um die hohe Nachfrage nach Liquid-Handling-Instrumenten zu decken. Die elektronischen Pipetten sind mit Antriebssystemen von maxon versehen. Ergo: Auch bei maxon musste schnell gehandelt werden, um den Kunden schneller mit zusätzlichen Elektromotoren zu versorgen.

Stephan Hegetschweiler, Sales Engineer bei maxon, Schweiz, und Amir Mujkic, Leiter der zylinderförmigen EC-Motoren-Produktionsreihe in der Schweiz erklären, wie sich ihre Teams der Herausforderung stellten.

 

Was führte zu dem Engpass bei INTEGRA?

Stephan Hegetschweiler: Schon zu Beginn des Jahres stiegen die Bestellungen bei INTEGRA deutlich an. Doch zu diesem Zeitpunkt war der Engpass noch nicht vorauszusehen. Inmitten der ersten Coronavirus-Welle im April hat sich dann die Beschaffungsabteilung an uns gewandt. Die Nachfrage nach Liquid-Handling-Geräten war so rapide in die Höhe geschossen, dass die Montagelinie bei INTEGRA kurz vor dem Produktionsstopp stand, weil die Materialien ausgingen. Um diesen Engpass zu umgehen, haben wir im Handumdrehen in den Krisenmodus gewechselt und gehandelt. Hier ging es schliesslich um Menschenleben.

Was genau haben Sie denn getan?

Amir Mujkic: Wir haben unsere laufenden Bestellungen kurzfristig umgeplant und der EC-max Produktionslinie extra Personal zugeordnet. Wir wollten die Vorlaufzeit für die Expressbestellung so kurz wie möglich halten. Deshalb mussten wir ganz besonders auf eine gute Gesamtkoordination und einen funktionierenden Informationsfluss im Produktionsprozess achten. Nachgelagerte Abteilungen wie beispielsweise die letzte Qualitätsinspektion und der Versand wurden im Voraus über die wichtige Bestellung informiert.

 

Welche wichtigen Voraussetzungen müssen erfüllt sein, wenn man eine Bestellung wie diese erfolgreich liefern und bearbeiten möchte?

Stephan Hegetschweiler: Das beste, was die Teammitglieder tun können, ist, die Kommunikation nicht abbrechen zu lassen. Das heisst, mit Leuten reden, Engpässe genau betrachten, eigene Erfolge kommunizieren und alle an Bord bringen, die die Bestellung erfolgreich vorantreiben können. Der schnelle Informationsfluss zwischen maxon und INTEGRA war für diese Expressbestellung sehr effektiv.

Amir Mujkic: Eine Expressbestellung kann jederzeit reinkommen. Und unsere Produktionsmitarbeitenden wissen das. Ich kann mich zu 100 Prozent darauf verlassen, dass unsere Leute flexibel sind. Natürlich braucht man in dieser Situation auch eine hohe Bereitschaft, Überstunden zu machen. Zusammenarbeit spielt auch eine wichtige Rolle. Wenn die Kommunikation und die Abläufe im Team stimmen und alle wissen, was sie zu tun haben, dann läuft das auch mit der termingerechten Lieferung an den Kunden rund.

 

Wie können Kunden künftige Engpässe vermeiden?

Stephan Hegetschweiler: Bei Eilaufträgen ist es wichtig, dass auch die Geschäftsleitung mit an den Tisch kommt, damit der Kunde weiss, dass wir das Problem ernst nehmen. Es hilft auch, wenn Kunden von Anfang an mehr Bestellungen aufgeben. Im Falle dieser Expressbestellung haben wir INTEGRA vorgeschlagen, dass wir einen Sicherheitsvorrat an Antrieben produzieren und lagern, den das Unternehmen dann im Notfall abrufen kann. Enge Zusammenarbeit mit dem Kunden und die damit verbundene transparente Kommunikation haben uns geholfen, den Auftrag schnell und zur Zufriedenheit des Kunden zu erfüllen.