maxon Story
Ein Abenteuer mit grossem Ziel
Von der gefrässigen Raupe zum genügsamen Schmetterling: Dieses starke Sinnbild für Nachhaltigkeit nutzt Louis Palmer mit seinem Projekt «Solar Butterfly», um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen. Seit rund einem Jahr ist das solarbetriebene Tiny House mit wechselnder Crew unterwegs und besucht zukunftsweisende Projekte. Was sind die ersten Erkenntnisse, und wo führt die Reise des Schmetterlings hin?
Während vier Jahren besucht der Solar Butterfly auf umweltschonende Weise rund tausend Nachhaltigkeitsprojekte auf der ganzen Welt.
Louis Palmer, der Initiator von Solar Butterfly, ist überzeugt: Viele intelligente und praktikable Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit sind bereits entwickelt – sie gilt es nun bekannt und skalierbar zu machen. Und: zu nutzen. 2022 starteten Palmer und seine Crew mit ihrem solarbetriebenen Tiny House zu einer Tour quer durch Europa. Das Ziel: den zahlreichen Projekten, die sich für mehr Nachhaltigkeit einsetzen, die nötige Aufmerksamkeit verschaffen.
Der nachhaltige Blickfang
Der Wohnwagen in Form eines Schmetterlings ist aus einem aus Ozeanmüll gefertigten Material gebaut und bietet Platz für eine vierköpfige Crew. Die aufklappbaren Flügel bestehen aus Solarpanels und versorgen den Solar Butterfly und den Tesla, der das Tiny House zieht, mit der nötigen Energie. Auch dank Wasseraufbereitung, einer speziellen Dusche und der biologisch abbaubaren Kleidung der Bewohner wird der Fussabdruck des Solarschmetterlings und seiner Passagiere auf ein Minimum reduziert.
Auf der Reise um den Erdball
Aufgrund der Lieferengpässe, ausgelöst durch die Corona-Pandemie, hätte es der Solar Butterfly fast nicht rechtzeitig zum Start aus seinem Kokon geschafft. Doch mittlerweile funktioniert die Technik tadellos, die letzten Kinderkrankheiten konnten in der Winterpause behoben werden. Noch wichtiger ist für Louis Palmer: «Überall, wo wir hinkommen, stossen wir auf offene Ohren und entdecken neue, spannende Lösungen.» Darum geht die Reise weiter: Noch in diesem Jahr wird der Solarschmetterling von Liverpool nach Kanada verschifft und reist dann durch Nord- und Mittelamerika. 2024 geht’s quer durch Asien und ein Jahr später als Abschluss durch Australien und Südamerika. Ziel ist Belém in Brasilien, wo 2025 voraussichtlich die Weltklimakonferenz COP30 stattfinden wird.
Facts
- 200’000 km legt der Solar Butterfly auf seiner Reise über 6 Kontinente und durch 90 Länder zurück.
- 120 m2 Solarpanels ergeben rund 120 kWh Strom pro Tag. Damit legt der Solar Butterfly eine Strecke von bis zu 220 km zurück.
- 60 % weniger Energie verbraucht die Dusche im Solar Butterfly gegenüber einer herkömmlichen Dusche. 800 kg PET-Flaschen aus dem Meer wurden für den Bau des Wohnwagens, der Möbel und der Solarpanels genutzt.
- 4,3 kg pro Quadratmeter statt 16 kg wiegen die Solarpanels des Solar Butterfly. Ein Leichtgewicht dank Materialinnovation!
- 100 Freiwillige engagieren sich während der ganzen Laufzeit für das Projekt.
1 Jahr Entwicklungszeit und ein halbes Jahr Bauzeit brauchte der Solarschmetterling bis zu seiner Entfaltung.
Der Initiator
Louis Palmer hat Erfahrung mit Klimaprojekten. 2008 fuhr der Innerschweizer als erster Mensch mit einem Solartaxi um die Welt und erhielt von der Uno die Auszeichnung «Champion of the Earth». Die Reise hat den 51-Jährigen motiviert, sich mit dem Solar Butterfly ins nächste Abenteuer zu stürzen. Wenn der ehemalige Lehrer nicht gerade mit dem Solarschmetterling eine Schule besucht, sensibilisiert er als Vortragsredner Entscheidungsträger für neue Lösungen im Umgang mit dem Klimawandel.
Die 3 Highlights von Louis Palmer
1. Häuser mit Sand heizen
In den Sommermonaten wird der Sand in einem Tank mittels Solarenergie auf 500 Grad erhitzt. Wenn es kalt wird, gibt der Sand seine Wärme langsam wieder ab und heizt dabei ein ganzes Haus. So lässt sich die im Sommer gewonnene Energie auf einfachste Weise bis in den Winter speichern.
www.youtube.com/watch?v=EQQDJxwcjao
www.polarnightenergy.fi
2. Suchmaschine mit grünem Daumen
Wer die Suchmaschine Ecosia nutzt, erhält nicht nur Antworten auf seine Fragen, sondern fördert gleichzeitig die Biodiversität. Denn die Einnahmen aus den Suchanzeigen fliessen vollumfänglich in den Umweltschutz. In erster Linie werden weltweit Bäume gepflanzt, und zwar keine Monokulturen, sondern an den Standort angepasste, heimische Baumarten.
www.youtube.com/watch?v=Tc0VT3tffU8
www.ecosia.org
3. Elektrizität aus der Erde
In der Toskana produzieren Geothermiekraftwerke beinahe so viel Strom wie ein Atomkraftwerk. Dabei wird aus dem Erdinnern aufsteigender Dampf auf Dampfturbinen geleitet und so in elektrischen Strom umgewandelt. Danach kondensiert er in Kühltürmen, das Wasser wird wieder unter die Erde gepresst. Die Technik ist erprobt – aber keineswegs verstaubt, sondern im Gegenteil sehr sauber.
www.youtube.com/watch?v=0te15BiJzaE
Das Engagement von maxon
Mit ihren elektrischen Antriebssystemen fördert und unterstützt maxon Hunderte von Erfindungen. Beim Solar Butterfly steuerte maxon konkret einen Motor zum Ausfahren des Schmetterlingskopfs und technisches Know-how bei. Im Gegenzug erhofft sich das Unternehmen neue Erkenntnisse und Geschäftsverbindungen aus dem Projekt.