Young Engineers Program

Da ist der Wurm drin

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Von der Abschlussarbeit zum Start-up: Fünf junge Techniker wollen mit einem neuen Ansatz einen Sanierungsroboter für Abwasserkanäle auf den Markt bringen. Inspirieren liessen sie sich dabei von der Natur.

Der Regenwurm ist ein Bewegungstalent. Ausgestattet mit einer komplexen Ring- und Längsmuskulatur, ist er in der Lage, sowohl vorwärts als auch rückwärts zu kriechen. Dieses Bewegungskonzept aus der Natur sollte sich auch in der Robotik einsetzen lassen. Das dachte sich jedenfalls ein junger Ingenieursstudent aus Österreich, als er 2014 seine Abschlussarbeit in Angriff nahm. 2016 stellte das inzwischen fünfköpfige Team endlich den funktionstüchtigen Prototypen eines Roboters vor, der sich wie ein Regenwurm bewegt. Das Konstrukt besteht aus mehreren Segmenten mit veränderbaren Durchmessern. Es werden jeweils nur jene Teile bewegt, die verkleinert sind und somit nicht den Boden berühren.


Das Projekt wurde mit mehreren Innovationspreisen ausgezeichnet und erregte einige Aufmerksamkeit in den Medien. Dann riefen die Investoren an. «Ab da war es nur noch ein kleiner Schritt zur Gründung des Unternehmens», erzählt Matthias Müller, CEO des Start-ups Foccus Innovation.

Lösungen durch Brainstorming


Ihrem Ziel sind die jungen Männer deutlich nähergekommen: Inzwischen haben sie den ersten Prototyp eines Rohrsanierungsroboters für den kommerziellen Einsatz gebaut, der beispielsweise für die grabungslose Sanierung von Abwasserkanälen eingesetzt werden kann. Bis Ende 2019 soll das Produkt auf den Markt kommen. Natürlich gab es technische Probleme, «aber diese konnten meist schnell und effizient in Brainstormings gelöst werden», so Müller. Die grössere Hürde seien Zulieferer gewesen, die zu viel versprochen oder sogar falsche Ware geliefert hätten. «Ein Grossteil der Unternehmen hatte einfach kein Interesse an einem Start-up mit schwer kalkulierbarem zukünftigem Absatz.»

Mehr als zwölf Antriebe pro Roboter


Durch einen Tipp sind die Entwickler auf maxon gestossen. Dort haben sie sich für das Young Engineers Program (YEP) angemeldet. Jetzt verwenden sie für die Antriebe in ihrem Roboter ausschliesslich maxon Produkte – teils Standardmotoren, teils Sonderanfertigungen. Matthias Müller erklärt: «Durch das gute Kraft/Grössen-Verhältnis der Elektromotoren können wir ein kompaktes und doch kräftiges Arbeitsgerät realisieren.» Mehr als zwölf Antriebe stecken im Regenwurmroboter. Meist sind es Kombinationen aus bürstenbehafteten oder bürstenlosen DC-Motoren mit GPX-Planetengetrieben und Encodern. Hinzu kommen noch einige Steuerungen. Für die Entwickler des Rohrsanierungsroboters sind vor allem Produkteigenschaften wie hohe Langlebigkeit, Präzision und eine kompakte Baugrösse entscheidend.


Das Start-up erhielt vom Hersteller zudem konzeptionelle Unterstützung. «Anfangs hat uns maxon leihweise Elektromotoren für Testzwecke zur Verfügung gestellt. So konnten wir verschiedene Konzepte überprüfen und unsere Antriebe richtig auslegen.»

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Das Team hat bereits verschiedene Herausforderungen gemeistert und dabei unzählige Nacht- und Wochenendschichten absolviert. Nun muss sich der von Matthias Müller und seinen Kollegen entwickelte «Regenwurm» in den Markt der Kanalsanierungsroboter hineinwinden. Die Konstrukteure sind überzeugt, dass ihr System viele Vorteile gegenüber bestehenden Lösungen bietet, etwa einen geräuscharmen Betrieb oder die neuartige Steuerung, die den Anwendern ein Vibrations-Feedback und hochauflösende 4K-Bilder liefert. In einer ersten Phase sollen ausgewählte Kunden das Produkt ausführlich testen. Wenn alles gut läuft, dürfte der Regenwurmroboter schon bald regelmässig durch die Abwasserkanalisation in Ihrer Nachbarschaft kriechen. 

Young Engineers Program


Mit dem Young Engineers Program (YEP) unterstützt maxon innovative Projekte durch vergünstigte Produkte und technische Beratung.


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Autor/in: Stefan Roschi

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